Der
Rote Main Von Dietmar Herrmann
Die Mainflüsse
Der Main ist bekanntlich Nordbayerns
wichtigster Fluss und hat zwei Quellbereiche in unterschiedlich
geologischen Landschaften. Der Weiße Main entspringt
im Granitgebirge, im Naturpark Fichtelgebirge, am Osthang
des Ochsenkopfes in 887 m ü.NN. Die Quelle des
Roten Mains liegt im Sandstein des Braunen Juras und
befindet sich acht Kilometer westlich der Stadt Creußen,
in der Fränkischen Alb, im Naturpark Fränkische
Schweiz - Veldensteiner Forst. Die Fassung der Quelle
in 581 m ü.NN erfolgte am 4. Juli 1907 durch den
Fränkischen-Schweiz-Verein, die Einmeißelung
an der Quellfassung erinnert daran.
Von der Quelle zum Zusammenfluss
Das Quellgebiet des Roten Mains liegt
im Lindenhardter Forst (Staatsforst). Von dort aus nimmt
das Flüsschen zunächst in südöstlicher
Richtung seinen Lauf, bevor er nach Nordosten abbiegt
und nach Creußen kommt. Nun schlägt er fast
immer die nördliche Richtung ein und durchfließt
das Landschaftsschutzgebiet Oberes Rotmaintal. Hinter
der Eremitage bei Bayreuth knickt er nach Westen um,
durchquert die Richard-Wagner-Stadt von Ost nach West,
wobei sein Flussbett in Beton gefasst ist. Hinter Bayreuth
öffnet sich eine breite Talmulde, in welcher der
Fluss noch in natürlichen Windungen behäbig
seinen Lauf nehmen darf. Bei Kulmbach-Steinenhausen
(298 m ü.NN) vereinen sich dann der 73 km lange
Rote Main mit dem 52 km langen Weißen Main. Ab
dort heißt der „Strom der Franken“ dann nur noch
Main.
Namensdeutung
Der Name Main ist keltischen Ursprungs,
sie nannten ihn Moin oder Mogin. Die Unterscheidung
am Oberlauf Weißer oder Roter Main kommt in Urkunden
erst ab Mitte des 16. Jahrhunderts vor. An unterschiedlichen
Namensdeutungen hat es bisher nicht gefehlt. Die häufigste
Namenserklärung: - Der Rote Main wird nach
seiner Wasserfarbe benannt, die sich vor allem nach
Regengüssen trüb-rötlich zeigt, bedingt
durch die Mitnahme von rötlichem Lehm aus dem Lindenhardter
Forst. - Der Weiße Main erhielt seinen Namen
vom klaren, hellen Wasser, da die Granitsteine vom Flussbett
aus hindurchscheinen.
Mundartlich wird der Fluss Mee, Mää
oder Maa genannt.
Wanderwege
Der Fichtelgebirgsverein e.V. hat
1976 an der Quelle des Roten Mains den Rotmainweg eröffnet,
der entlang des Flusslaufs bis nach Steinenhausen bei
Kulmbach führt und eine Länge von 60 km hat.
Markierung: rotes M auf weißem Grund.
Der Oberpfälzer Waldverein e.V.
lässt an der Rotmainquelle den Main-Mies-Weg beginnen,
der 86 km lang ist und durch die Oberpfalz bis nach
Griesbach an der Tschechischen Grenze führt. Markierung:
rotes Schrägkreuz auf weißem Grund.
Literatur
· M. Johann Willen: Das Teutsche
Paradeiß in dem vortrefflichen Fichtelberg (1692);
Archiv für Geschichte von Oberfranken, Band 15,
Heft 3, S.167
· Pachelbel, Johann Christoph:
Ausführliche Beschreibung des Fichtel-Berges im
Nordgau liegend, Leipzig 1716, S.18
· Faltblatt des Fichtelgebirgsvereins
e.V.: Der Rotmainweg (ausführliche Wegebeschreibung)
· Schmidt, Gustav: Der Obermain
von den Quellen bis Bamberg. Heimatbeilage zum Oberfränkischen
Schulanzeiger Nr. 325/2005
· Der Siebenstern, Vereinszeitschrift
des Fichtelgebirgsvereins e.V.: - Bauriedel, Hans:
RMW = Rot-Main-Weg=M und MMW=Main-Mies-Weg=X, 1993 S.
205 - Stöhr, Bruno: Maintäler-Verbindungsweg
und Main-Zusammenfluss, 1982, S. 168
Weblinks
http://www.bayern-fichtelgebirge.de,
Link: Bayreuther Land http://www.fichtelgebirgsverein.de
http://owv-hv.de/wandeerwege/wanderwege.php?id=6
http://www.fsvf.de

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Das
Rotmaintal bei Altenplos (Gemeinde Heinersreuth)
nach der Schneeschmelze am 2. April 2006 |
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