Burgruine Thierstein

Lage:
Die Burgruine liegt direkt im Ort Thierstein,
Ldkr. Wunsiedel i. Fichtelgebirge
an der A 93 Regensburg - Hof
Zur Geschichte:
Die sehenswerte Burgruine Thierstein liegt auf einem weithin sichtbaren
Basaltkegel, der den umschließenden Marktflecken überragt.
Der gut erhaltene, 24 m hohe Bergfried besteht aus Granitbruchsteinen;
ebenerdiger Zugang aus neuerer Zeit. (Turmbesteigung möglich,
Schlüssel in nahegelegener Gaststätte).
Zur Geschichte: Die Anfänge des Ortes stehen in engem Zusammenhang
mit der Errichtung der Burg. Nach Gründung des Herrensitzes
siedeln sich die ersten Bauern und Handwerker an, die für die
Versorgung der Burgbewohner zuständig waren und für die
Verteidigung in Kriegszeiten herangezogen wurden. Urk. nachweisbar
ist, dass die Burg Thierstein 1343 "auf deß Reichs Perg
und Poden" errichtet wurde. Die v. Nothaft, ein reich begütertes
egerländisches Geschlecht bilden hier den Mittelpunkt einer
Rodungsherrschaft und sind mit dem Forstmeisteramt beauftragt. 1368
beklagt sich der Rat der Stadt Eger über die Siedlungsaktivitäten
der Thiersteiner Burgbesitzer, die Dörfer und Hammerwerke in
ihrem Einflussbereich anlegen lassen und dadurch eine Einschränkung
des Egerer Machtbereichs vornehmen; es kommt zur Fehde und zu Auseinandersetzungen.
1393 wird die Burg mit ihren Zugehörungen an Markgraf Wilhelm
I. von Meißen verkauft. Von diesem kommt sie durch Erbfolge
und nach langwierigen Prozessen 1415 an den Burggrafen von Nürnberg,
wo sie fortan als Amtssitz für die zollerischen Amtleute dient;
Thierstein liegt im Verwaltungsbezirk "Hauptmannschaft vorm
Wald" (= Böhmerwald), ab 1504 im Sechsämterland in
der Markgrafschaft Bayreuth. Im Bundesständischen Krieg 1554
brennt die Burg nieder, um 1575 ist sie nicht mehr bewohnt, die
Gebäude verfallen. Der Bergfried findet in Kriegszeiten als
Wach- und Signalstation Verwendung, zuletzt im Spanischen Erbfolgekrieg;
Thierstein wird Sammelplatz für die Landwehr des Sechsämterlandes.
Literatur:
www.notthafft.de
Stark, Harald:
Burg und Amt Thierstein
Selber Hefte Band 12/1993
Markt Thierstein:
Schriftenreihe zur Orts- und Heimatgeschichte
Herrmann, Dietmar:
Lexikon Fichtelgebirge
Ackermann Verlag Hof
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