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Die Ölschnitz
Dietmar Herrmann
Die Ölschnitz ist ein rechter
Nebenfluss des Weißen Mains, sie gehört zum
Flusssystem des Rheins und bringt ihr Wasser damit zur
Nordsee. Der Ursprung des Bachlaufs liegt im Dorf Solg,
einem Ortsteil der Stadt Münchberg. Dort wurde
1963 der Quelle eine ordentliche Fassung mit einem Brunnenstein
gegeben. Von der Quelle bis zur Mündung legt der
Fluss, der von vielen Nebenbächen verstärkt
wird, einen Höhenunterschied von 224 Metern zurück.
Der Gewässername der Ölschnitz ist slawischer
Herkunft und wird mit „Erlenbach“ gedeutet.
Die Ölschnitz fließt von
Solg aus in breiter Talmulde zum Dorf Ölschnitz,
nach Tennersreuth, unterquert die Bundesautobahn A 9,
lieferte Wasser für die Streitauermühle und
kommt nach Böseneck. Ab hier wird das Tal, durch
das sich unser Flüsschen schlängelt, immer
enger. Mit vielen Windungen gelangt sie sich zur Entenmühle,
umfließt dann in einem Bogen den Bergsporn bei
Stein und durchbricht nun in steilem, felsigem Engtal
mit reicher Flora den harten Diabaszug und erreicht
beim Kurpark Bad Berneck. Nach fast 19 km mündet
sie in den Weißen Main. Das Ölschnitztal
zwischen Entenmühle und Bad Berneck, in dem auch
der „Westweg“ und der „Jean-Paul-Weg“ verlaufen, zählt
zu den schönsten Tälern des Fichtelgebirges.
Entlang des Bachlaufs wurden mit
der Wasserkraft viele Mühlräder angetrieben.
1536 hatten die Bernecker Fischrechte in der „Ölsnitz“,
1692 wird sie als „bester Forellenbach des Fichtelbergs“
bezeichnet. 1732 wird vom Bayreuther Markgrafen für
die Ölschnitz eine Schutzverordnung erlassen für
die dort vorkommenden Flussperlmuscheln. Zwischen 1733
und 1810 erntete man 6000 Perlen, die Perlenfischerei
unterstand der Aufsicht eines Perlinspektors, nach 1810
der bayerischen Forstverwaltung.
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