Mineralbrunnen
im Fichtelgebirge/Nordostbayern
Bad Alexandersbad
Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge www.badalexandersbad.de
Zur
Geschichte: Die Geschichte des Alexandersbades beginnt
mit der Entdeckung des "Sauerbrunnens" auf
der Heuleite bei Sichersreuth im Jahr 1734 durch den
Bauern Wolfgang. Johann Brodmerkel. Schnell spricht
sich die Heilwirkung des „Sichersreuther Sauerbrunnens“
herum und lockt viele Kranke an. Der damalige Landesherr
Markgraf Alexander lässt die Heilquelle 1741 ordentlich
fassen; 1752 entstehen die ersten Gebäude zur Aufbewahrung
von Tonkrügen und zur Unterkunft der Gäste.
Markgraf Alexander lässt das Heilwasser wissenschaftlich
untersuchen, legt 1781 den Brunnen und zwei Bade-Pavillons
neu an, es erfolgt die Benennung des Mineralbrunnens
in „Alexandersbad“. 1782/83 lässt der Markgraf
das Schloss für Badegäste erbauen, Heilungssuchende
aus den böhmischen Bädern und vor allem russischer
Hochadel kommen zur Trink- und Badekur, der Sauerbrunnen
wird auch in Glasflaschen versandt.
1792
geht die Markgrafschaft Bayreuth und damit das Alexandersbad
an Preußen über. Vom 13.6. bis 5.7.1805 halten
sich König Friedrich Wilhelm III. von Preußen
und Königin Luise im Alexandersbad auf; in der
Fremdenliste steht 1820 Johann Wolfgang v. Goethe. 1840
eröffnet Kreisphysikus Dr.med.Georg Fikentscher
eine Kaltwasserheilanstalt („Altes Kurhaus“), der Kurbetrieb
wird auch dort mit unterschiedlichem Erfolg fortgeführt,
der Ort selbst wächst durch Bau von Wohnungen und
Gastronomiebetrieben. 1959 wird Heilquelle, Schloss
und weitere Anlagen vom Deutschen Orden erworben, 1968
staatl. Anerkennung der Luisenquelle und Anerkennung
der Gemeinde als Luftkurort; 1976 staatl. Anerkennung
des Heilbades; am 1.7.1979 Namensänderung in „Bad“
Alexandersbad.
Jean-Paul-Brunnen
imFichtelseemoor
Landkreis Bayreuth
Quellfassung im Moorgebiet nördlich
des Fichtelsees, am Wanderweg Seenweg zwischen Seehausparkplatz
und Fichtelsee gelegen. Der leicht radioaktive Eisensäuerling
wird bereits 1792 vom kurfürstlichen Berg- und
Münzrat Mathias Flurl beschrieben. Die Fassung
besteht aus einer kleinen Granitpyramide auf einem steinernen
Sockel. An der Vorderseite ist in deutscher Schrift
die Widmung „Zum Gedenken an Jean Paul, der gerne hier
weilte. 1825-1925“ eingemeißelt; sie soll an den
in Wunsiedel geborenen Schriftsteller und Dichter Jean
Paul erinnern. Die Quellfassung erfolgte von den FGV-Ortsgruppen
Bischofsgrün und Fichtelberg, die schlichte Einweihungsfeier
am 21.11.1925, zum 100. Todestag des Fichtelgebirgspoeten.
Fuchsmühl
Landkreis Tirschenreuth
Quellfassung östlich des Ortes
im Talgrund des Wiesaubächleins gelegen; bereits
1792 durch Bergrat Flurl beschrieben. Analyse: Eisen,
Natrium, Calcium, Magnesium, Kohlensäure; Heilanzeigen:
das Wasser soll blutbildend und verdauungsfördernd
wirken. Derzeit keine wirtschaftliche Nutzung.
Hohenberg
a.d.Eger
Am Fuße des Burgberges an der
EgerLandkreis WunsiedelGefasster Eisensäuerling
nordöstlich von Hohenberg a.d. Eger im Talgrund
der Eger am Fuße des Schlossberges; Bestandteile:
Natrium, Kalium, Magnesium, Calcium, Eisen, Hydrogenkarbonat,
freies Kohlendioxyd, Zusammensetzung analog der Quellen
in Franzensbad/CZ.Bereits ab 1663 wird die Quelle von
der Landesherrschaft für eine „Sauerbronnenkur“
genutzt, es entsteht sogar ein „Padhaus“; weiterhin
wird das heilkräftige Wasser in Tonflaschen abgefüllt;
ein Projekt „Heilbad Hohenberg“ lässt sich jedoch
nicht verwirklichen. 1824 genehmigt Königin Caroline
von Bayern, die Heilquelle nach ihrem Namen zu benennen.
Ab 1929 entsteht ein Brunnenhaus mit Abfüllanlage
für den „Carolinensprudel“, 1975 wird die wirtschaftliche
Nutzung der Quelle eingestellt. Der Sauerbrunnen wird
auch heute noch von der Bevölkerung für Trinkzwecke
genutzt.
Waldsassen
Ortsteil Kondrau Landkreis Tirschenreuth
www.kondrauer.de
Kondrauer Heilquellen (Calcium -
Natrium - Magnesium - Hydrgencarbonat - Säuerling).1668
lässt sich Kurfürst Ferdinand Maria das Mineralwasser
aus Kondrau an seinen Hof in München bringen. Damals
befand sich die Mineralquelle im Besitz des Klosters
Waldassen, im Verlauf der Säkularisation übernimmt
sie 1803 der bayerische Staat, seit 1858 befindet sie
sich in Privatbesitz und wird zu einem der bekanntesten
Mineralbrunnen Süddeutschlands. Aus drei 70 m bis
250 m tiefen, staatl. anerkannten Heilquellen wird das
an wertvollen Mineralien, Spurenelementen und Kohlensäure
reiche Wasser gewonnen und mit modernsten Maschinenanlagen
vollautomatisch abgefüllt.
Pechbrunn
Ortsteil GroschlattengrünLandkreis Tirschenreuth
www.pechbrunn.de
Die Silvana-Quelle in Groschlattengrün
(völliger Mangel an Kochsalz, hoher Gehalt an Kieselsäure)
ist seit 1780 als heilkräftiger und gesundheitsfördernder
Brunnen bekannt; er wird von der Franken Brunnen GmbH
wirtschaftlich genutzt.
Schönwald
Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge
Die nördlich der Grünauermühle gelegene
Mineralquelle „Sophienquelle“ wird wirtschaftlich nicht
mehr genutzt.
Thiersheim
Ortsteil Kothigenbibersbach Landkreis Wunsiedel
Quellfassung mit Pavillon des Eisensäuerlings
am Westrand des Dorfes; 1686 erstmals beschrieben, 1728
unter Markgraf Georg Friedrich Carl gefasst. Keine wirtschaftliche
Nutzung.
Wiesau
Ortsteil Ottobad Landkreis Tirschenreuth www.koenig-otto-sprudel.de
Wirtschaftliche Nutzung durch König-Otto-Sprudel
und Neue-Otto-QuelleZur Geschichte: Die Mineralquelle
ist bereits 1542 bekannt und wird von den Bewohnern
der Umgebung genutzt. 1835 wird ein großes Kurhaus
errichtet, 1836 gibt König Otto von Griechenland,
ein bayerischer Prinz, die Genehmigung, das Wiesauer
Kurbad nach ihm zu benennen; 1860 wird ein Moorbad eröffnet;
im 2. Weltkrieg wird der Betrieb eingestellt. Seit 1936
wird das Heilwasser wirtschaftlich genutzt durch den
Vertrieb des „König-Otto-Sprudel“.
Ausführliche Hinweise finden Sie im Lexikon
Fichtelgebirge
Ackermann Verlag 95028 Hof/Saale ISBN 3-929364-18-2
Zu beziehen bei Fichtelgebirgsverein e.V., Marktplatz
8, 95632 Wunsiedel
oder bei www.bayern-fichtelgebirge.de
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