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Brunnen im Bahnhofspark
Lage:
Wunsiedel, Bahnhofspark (nördlich des
Busbahnhofs)
Beschreibung:
In
den Jahren 2008 bis 2015 erfolgte die Planung und
Bauumsetzung des Bahnhofparks in Wunsiedel. Zwischen der
Bibersbacher Straße und der Hofer Straße befand sich das
ehemalige Gelände des Bahnhofareals, das nach Einstellung
des Zugverkehrs eigentlich als Schandfleck in der
Festspielstadt Wunsiedel galt. Rückblick: Im Jahr 1877 hatte
Wunsiedel vom Ort Holenbrunn aus einen Gleisanschluss
erhalten, 1913 folgte die Weiterführung von Wunsiedel über
Furthammer und Tröstau nach Leupoldsdorf, wo die Stichbahn
endete. Der Gleisanschluss war damals sehr wichtig für die
Gewerbebetriebe (Stein, Porzellan) und den Tourismus. Viele
Fremde, die man damals als Sommerfrischler bezeichnete,
kamen mit dem Zug so ins Fichtelgebirge oder zu den
Luisenburgfestspielen. 1975 wurde der Personenzugverkehr und
1993/1994 der Güterverkehr auf der zehn Kilometer langen
Bahnstrecke eingestellt. Auf der ehemaligen Bahntrasse
verläuft nun der beliebte Brückenradweg Bayern-Böhmen.
Am 3. Oktober 2015 konnte der Bahnhofspark offiziell
eingeweiht werden. Um an den Bahnhof zu erinnern, wurde der
Park in Form eines haltenden Zuges gestaltet und in so
genannte „Waggons“ unterteilt. Die Waggons bieten Platz für
Aktions- und Veranstaltungsflächen, Spielplätze für Kinder
und Senioren und für die Wunsiedler Partnerstädte. In der
ganzen Länge durchquert der Brückenradweg Bayern-Böhmen das
Parkgelände, das auch von Spaziergängern gerne angenommen
wird.
Eine Besonderheit in der weiträumigen
Parkanlage ist das „Wiedervereinigungsdenkmal“. Der
Wunsiedler Werner Erhardt ist der Ideengeber dieser Anlage,
die schon mehrfach in Deutschland geschaffen wurde und unter
der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Dr. Angelika Merkel
steht. Das Denkmal ist überall gleich und besteht aus drei
Bäumen, die in einem gleichschenkligen Dreieck gepflanzt
werden. Im Westen soll eine Buche die alte Bundesrepublik
symbolisieren. Im Osten soll eine Kiefer, der häufigste Baum
in den neuen Bundesländern, für die ehemalige DDR stehen und
im Norden eine Eiche – der deutsche Baum schlechthin – für
das wiedervereinigte Deutschland.
Wunsiedel ist
bekanntlich nicht nur Festspielstadt, sondern auch
„Brunnenstadt“ mit vielen Wasserspendern alter und moderner
Bauart. Bei Neubauten ist es daher üblich, auch einen
Brunnen zu installieren – so auch im Bahnhofspark beim
Wiedervereinigungsdenkmal. Der neue Brunnen wurde durch das
Stadtbauamt in eigener Regie kreiert. Der Felsen stammt aus
dem Areal der Luisenburg und wurde durch den
Natursteinbetrieb Ekkehard Menne bearbeitet. Die
Installation erfolgte durch die Firma Neidhardt in
Wunsiedel. Die Pflasterarbeiten rund um den Brunnen, der von
der Bevölkerung positiv angenommen wird, sind von der Firma
Fröber ausgeführt worden.
Literatur:
Inge Schuster: Dreimal Festakt am 3. Oktober in
Wunsiedel; in: Der Wunsiedler Oktober 2015 Frankenpost
Hof: Berichte vom 23.09.2015, 30.09.2015, 05.10.2015
Für Hinweise danke ich Herrn Michael Lorz, Technisches
Bauamt Wunsiedel
Erfasser:
Dietmar Herrmann, Wunsiedel |