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 Die Viehtränke an der Markus-Zahn-Allee in Wunsiedel

 

Im Norden der Kreisstadt Wunsiedel verläuft die Markus-Zahn-Allee. Sie ist im Sommer und Winter ein beliebter Spazierweg. Markus Zahn, nach dem die Allee benannt ist, wurde 1839 in Schönwald geboren und ist 1905 in Wunsiedel verstorben. Er war ein beliebter Oberlehrer an der Volksschule Wunsiedel. Seit 1875 pflanzte er jährlich mit den Abgangsschülern sogenannte "Konfirmandenbäume" an diesem Weg, der dann von der Stadt Wunsiedel ihm gewidmet wurde. Übrigens handelt es sich bei diesem heute unscheinbaren Weg um die alte Straßenverbindung von Wunsiedel durch das Zeitelmoos und über Weißenstadt nach Bayreuth. Erst als um 1860 die Maintalstraße, das ist die Vorgängerin der heutigen Bundesstraße 303 gebaut wurde, verlor diese Wegführung über Weißenstadt an Bedeutung.

Gleich nach Verlassen der Stadt auf der Markus-Zahn-Alle steht links des Weges ein Steintrog, die Viehtränke oder "Das böse Wasser" genannt. Der Brunnen, ursprünglich mit einem hölzernen Trog, wurde in früherer Zeit als Viehtränke an der Straße nach Valetsberg genutzt. Die ersten schriftlichen Nachweise stammen nach Forschungen der Wunsiedler Stadtarchivarin Elisabeth Jäger vom Beginn des 17. Jahrhunderts. Der sich im Volksmund eingebürgerte Namen "Das böse Wasser" geht auf den hohen Radongehalt des Wassers zurück. Bei einer Messung des Kernforschungsinstituts Jülich 1985 wurde der Brunnen mit Abstand als der physikalisch interessanteste Wunsiedler Brunnen bezeichnet. Er ist mit 45.430 pCi Radon-222/1 eine beachtliche Radonquelle. Der aus Wunsiedel stammende Kernforscher Professor Dr. Bruno Sansoni ist der Ansicht, dass das Brunnenwasser die Voraussetzung für die Anerkennung als Radon-Heilquelle erfüllt.

 

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