Die Eisenbahn im Fichtelgebirge Im Jahr 1840 entschließt sich der Bayerische Staat, von München über Nürnberg und Bamberg nach Hof zur Landesgrenze nach Sachsen eine Staatsbahn zu bauen, die 1848 fertiggestellt ist und zu Ehren des bayerischen Königs „Ludwig-Süd-Nord-Bahn“ genannt wird. 1864 wird die Strecke Regensburg – Weiden – Wiesau - Eger (1882 Wiesau – Marktredwitz) und 1865 die Strecke Oberkotzau – Rehau - Selb-Plößberg - Asch - Eger fertiggestellt. Das Fichtelgebirge ist zwar dadurch an den Randgebieten verkehrsmäßig erschlossen, das Gebirgsinnere bleibt bezüglich des Eisenbahnverkehrs ausgesperrt. Die Bewohner müssen erst weit entfernte Bahnhöfe zur Weiterfahrt erreichen. In den Fichtelgebirgsorten bilden sich Interessengemeinschaften, die zahlreiche Ein-gaben und Vorschläge unterbreiten und um einen Bahnanschluss regelrecht kämp-fen. Erst als 1878 die durchgehende Strecke Nürnberg-Schnabelwaid-Neusorg-Marktredwitz- und 1877 Oberkotzau-Holenbrunn fertiggestellt ist, können auch in das Fichtelgebirgsinnere folgende Stichbahnen gebaut werden:
Die Erschließung des Fichtelgebirges und dessen Innenraum durch sieben Stichbahnen wirkte sich günstig für die Wirtschaft aus. In den Orten, die an Bahnstationen lagen, siedelten sich Industriebetriebe an. Erzeugnisse der Porzellan- und Steinindustrie konnten nun in alle Welt transportiert werden. Einen wesentlichen Beitrag leistete der Eisenbahnbau auch für den Fremdenverkehr. Urlauber, damals auch Sommerfrischler genannt, konnten nun bequem das Fichtelgebirge erreichen. Sonderzüge im Winter, sogenannte Rodlerzüge, brachten Wintersportler ins Gebirge. Literatur:
Die Strecke Marktredwitz - Oberkotzau Viadukt über das Röslatal bei Thölau (bei Markredwitz) Viadukt über das Egertal östlich von Marktleuthen |
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