Buchberg und Neudorfer Fels
Dietmar Herrmann
Von der Gemeinde Röslau
(Lkr. Wunsiedel i. Fichtelgebirge) aus führt ein Wanderweg
(Markierung blauer Punkt in weißem Ring) zum Gipfel des
Großen Waldsteins; Gesamtlänge 13 Kilometer. Unterwegs kommt
der Weg durch ein altes Zinnbergbaugebiet und an
interessanten Granitformationen vorbei, dem Neudorfer Fels
und dem Buchberg.
Nordwestlich von Dürnberg, einem
Ortsteil von Röslau, überquert der Wanderweg den Zinnbach.
Wie uns der Name verrät, wurde hier bereits im 15.
Jahrhundert Bergbau auf Zinn durchgeführt. 1919 versuchte es
nochmals die Wunsiedler Gewerkschaft „Zinnbergbau im
Fichtelgebirge“, allerdings ohne wirtschaftlichen Erfolg.
Der Neudorfer Fels ist eine der wenigen Felsformationen
im Weißenstädter Porphyrgranit. Der Berggipfel ist eine
langgestreckte Felsrippe mit Wollsackverwitterung. Wegen
seiner geowissenschaftlichen Bedeutung wurde die Felsburg
als geschütztes Naturdenkmal ausgewiesen. Seinen Namen trägt
der Felsen nach dem Dorf Neudorf, das ein Ortsteil der Stadt
Marktleuthen ist.
Granitfelsburg Neudorfer Fels. Der
Wanderweg führt uns weiter am Südhang des Buchberges nach
Fichtenhammer (Gemeindegebiet von Kirchenlamitz). Der
Berggipfel, 674 Meter hoch, besteht aus lockeren Felsgruppen
des Porphyrgranits. Hervorzuheben ist der naturnahe
Laubwaldbestand, wie man ihn im Fichtelgebirge kaum noch
vorfindet.
Der Hainsimsen-Buchenwald wurde mit einer
Fläche von 23 Hektar unter Schutz gestellt, weil es hier
auch seltene Vogelarten (Hohltaube, Grauspecht, Sperlings-
und Raufußkauz) und verschiedene Fledermausarten gibt. Die
Granitfelsen haben Bedeutung als Lebensraum für niedere
Pflanzen wie Moose und Flechten.
Auf dem Buchberg. Buchberg und
Neudorfer Fels sind als europäisches FFH-Gebiet
(Fauna-Flora-Habitat) ausgewiesen. Die Grundstücke befinden
sich zu etwa ¾ im Eigentum der Stadt Kirchenlamitz, wobei
Teile davon „Rechtlerwald“ sind und im Besitz der Stadt
Marktleuthen. Rund ¼ der Fläche ist in privater Hand.
Buchenporling. |