Bayern-Fichtelgebirge

Im Röslautal

Der bedeutende Nebenfluss der Eger, der das innere Fichtelgebirgshochland entwässert, ist die Röslau. Sie entsteht aus mehreren kleinen Wasseradern am Osthang des Schneeberges in der Waldabteilung Russel, die sich westlich von Vordorfermühle (Gemeinde Tröstau) vereinen. Eine Quelle wurde von der Stadt Wunsiedel 1930 in 915 m ü.NN mit Granitsteinen gefasst. Der Quellursprung ist Ausgangsort des 44 km langen Röslauwanderweges, der 1980 vom FGV geschaffen wurde. An der Quelle führt der Seenweg, der vom Weißenstädter See kommt und zum Fichtelsee geht, vorbei.

Nach Verlassen des steilen Geländes und des Hochwaldes kommt die Röslau nach Vordorfermühle, wendet sich zunächst südöstlich nach Leupoldsdorf und Tröstau, berührt Wunsiedel und lenkt allmählich in östlicher und nordöstlicher Richtung ein. Unterwegs nimmt sie zahlreiche Bäche aus dem Gebiet der Platte, Hohen Matze und Kösseine auf. Bei Thölau spannt sich die große Bahnbrücke der Strecke Marktredwitz - Hof über das Röslautal.

Sie erreicht nun Lorenzreuth und Seußen, wo sie durch die Kössein verstärkt wird. Durch das enge Tal des Gsteinigt fließt sie nach Arzberg und schlängelt sich durch Wiesengründe nach Schirnding. Östlich davon bildet sie bis zur Einmündung in die Eger bei Fischern die Landesgrenze zur Tschechischen Republik.

Seit dem Mittelalter wurden entlang des Flusses mit seiner Wasserkraft zahlreiche Hammerwerke und Mahlmühlen betrieben, die Wunsiedler nutzten den Wasserlauf seit dem 16. Jahrhundert als Holzflöße.

Urkundlich tritt der Fluss spät in Erscheinung, 1403 unter der Bezeichnung "Rosslin", danach mit unterschiedlicher Schreibweise. Mundartlich nennt man sie "Riasla", in amtlichen Karten "Röslau". Neuere Forschungsergebnisse bringen den Flussnamen mit "in lebhafter Bewegung, Erregung" und "fließen, strömen, stürzen" in Zusammenhang.

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