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Geschichte
Regnitzland/Bayerisches Vogtland
Im Gegensatz zu Bayern (Altbayern)
lässt sich das heutige östliche Franken siedlungsgeschichtlich
nur sehr schwer einordnen. Es war immer eine „Pufferzone“
zwischen den Franken im Westen, der Sachsen und Thüringer
im Norden und der Alemannen und Bajuwaren im Süden.
Das Gebiet östlich des Frankenwaldes
und nördlich des Fichtelgebirges wurde von den
Grafen von Schweinfurt, einem damals mächtigen
Herrschergeschlechts, im 10. bis Mitte des 11. Jahrhunderts
landesmäßig besiedelt bzw. ausgebaut. Es
handelt sich um den Landstrich im Landkreis Hof im Einzugsgebiet
der Selbitz, Saale, und Regnitz. Ob es später die
Dienstmannen Friedericus de Regnize (1160) sowie Quadalricus
de Regnize und Ditricus de Regenze (1194) waren, die
hier herrschaftlich tätig waren, wie es andernorts
in der Literatur behauptet wird, wird bezweifelt. Am
25.6.1209 kommt das Land als Reichslehen an Otto I,
Graf von Andechs und Herzog von Meranien. 1214 wird
erstmals urkundlich die Stadt Hof genannt.
Die Hohe Gerichtsbarkeit haben die
Herren von Weida und von Straßberg, sie nennen
sich Vögte (Landschaftsname Vogtland). Als 1248
die Meranier im Mannesstamme aussterben, erhält
Burggraf Friedrich III. von König Wilhelm das Regnitzland
zu Lehen, aber auch die Vögte erheben Ansprüche.
1281 wird den Burggrafen das Regnitzland zunächst
entzogen, es bildet nun die südliche Spitze des
Machtbereichs der Vögte. 1313 setzen diese einen
Richter für das Regnitzland ein. Am 1.6.1373 müssen
die Vögte das Regnitzland an den Nürnberger
Burggrafen verkaufen, diese bilden einen eigenständigen
Verwaltungsbezirk und setzen einen Landeshauptmann ein.
1384 wird die „Hauptmannschaft zum Hoffe“ genannt, die
nun das Schicksal der Burggrafen bzw. späteren
Markgrafen von Kulmbach-Bayreuth teilt. 1791 kommt der
Landstrich an die Krone von Preußen, 1806 unter
französische Verwaltung, 1810 an Bayern.
1862 war das Geburtsjahr des Landkreises
Hof, durch die Gemeindegebietsreform wurde dann ab 1978
endgültig der heutige Landkreis Hof geschaffen.
Im Norden grenzt der Landkreis mit 79,14 km an Thüringen
und Sachsen und im Osten mit 24,65 km Länge an
die Tschechische Republik.
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