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Landkreis Wunsiedel

Stadt Hohenberg a. d. Eger

Kaiserliche Freistattsäulen

 

Lage: Stadt Hohenberg a.d.Eger, jetziger Standort vor dem Burgtor

Maße: Höhe der Steinsäulen 210 cm

Eigentümer: Stadt Hohenberg a.d.Eger

Beschreibung: Vier Granitobeliske auf reich profilierten Konsolen. Auf der Vorderseite ausgehauenes Rechteckfeld mit Bronzeplatten. An der Spitze Eisenstift als Halterung für eine Bekrönung. Herstellung der Säulen 1752 durch den Selber Steinmetz Thoma.

Inschriften: In den Bronzeplatten Doppeladler und Schrift „RÖMISCH KAYSERLICHE GELEITSBEFREYUNG“:

Zur Geschichte: Der „Kayserlich befreyte Berg“ Hohenberg a. d. Eger war Zufluchtsort für Personen, die eines Verbrechens oder wegen großer Schulden Sicherheit vor ihren Häschern  bis zum Beginn eines ordentlichen Prozesses bedurften. Diese „Freistatt“, ausgestattet mit dem Immunitäts-Privileg, war vom Kaiser in Hohenberg eingerichtet. Es wird berichtet, dass die Verfolgten bereits dann den Schutz genossen, wenn sie sich soweit der Freistattsäulen genäherten hatten, dass sie einen Hut über besagte Säulen in das Freistattareal werfen konnten. Die Säulen standen an verschiedenen Einfallstraßen des Ortes. Im Landbuch der Sechs Ämter von 1499 wird das Asylrecht genannt, das aber wesentlich älter ist. 1799 wurde durch die preußische Verordnung das „kayserlich Freye Gelait“ aufgehoben. Die Freistattsäulen standen bis 2004 im Innenhof der Burg Hohenberg und wurden dann vor das Burgtor gesetzt. Die Bronzeplatten wurden von dem Künstler Armin König gefertigt und 2005 eingepasst.

Literatur:Siegfried Röder:Die Freistatt Heft XIX (ausführlicher Literaturhinweis)Tröger Hans-Günter:Die ehemalige Freistatt zu HohenbergDer Siebenstern 1968, S. 51-52

Weblink: www.stadt-hohenberg.de www.bayern-fichtelgebirge.de/burgenland/hohenberg.htm

Erfasser:Dietmar Herrmann, Hofer Str. 36, 95632 Wunsiedel

 

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