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Marktredwitzer
Haus
Lage: Am Nordhang des Steinwaldes,
Ortsteil Hohenhard der Stadt Waldershof (Landkreis Tirschenreuth,
Reg.bez. Oberpfalz). Höhenlage: 760 m ü.NN
Bahnstation: Marktredwitz (Busverbindung) Auto-Parkplatz:
Vor dem Haus (öffentliche Zufahrt) Gasträume:
2 Gasträume mit insgesamt 100 Sitzplätzen,
Biergarten Übernachtung: 12 Betten in verschiedenen
Zimmern Postanschrift: Marktredwitzer Haus, Harder
Weg 15, 95679 Waldershof Tel. 09231-71383 Ruhetag:
Mittwoch
Zur Hausgeschichte:
Das Unterkunftshaus des Fichtelgebirgsvereins
„Marktredwitzer Haus“ liegt amNordabhang des Steinwaldes,
dem südlichen Schenkel des Fichtelgebirges in 760
Meter Meereshöhe und gehört zum Stadtgebiet
von Waldershof. Die Fahrstraße führt bis
unmittelbar an das Haus zu einem großen Parkplatz.
Der freie Standort des Unterkunftshauses erlaubt einen
umfassenden Rundblick über die Waldershofer Senke
zum Kösseinemassiv und zu weiteren Bergen des Fichtelgebirges.
Betreut wird das Haus von der FGV-Ortsgruppe Marktredwitz.
Das Marktredwitzer Haus gehört
erst seit 1966 dem FGV, es wurde ursprünglich von
der Sektion Marktredwitz des Alpenvereins in den Jahren
1928/1929 nach Plänen von Architekt C.W. Sievert
aus Marktredwitz erbaut, die Einweihungsfeier fand am
1. September 1929 statt. Sowohl die Stadt Marktredwitz
als auch die Gemmingen-Hornbergsche Güterverwaltung
haben das Vorhaben seinerzeit sehr gefördert. Nach
Beendigung des Zweiten Weltkrieges wurde immer deutlicher,
dass die relativ kleine Alpenvereinssektion trotz intensivster
Bemühungen kaum noch in der Lage war, das Haus
auf Dauer zu unterhalten, zumal die finanziellen Belastungen
für die Instandhaltung auch auf Grund behördlicher
Auflagen ständig größer wurden. Die
Alpenvereinssektion fasste daher 1965 den Entschluss,
das Haus dem FGV mit gewissen Auflagen zu übereignen,
falls dieser daran Interesse hat. Dem FGV fiel der Entschluss
dazu verständlicher Weise nicht leicht, nachdem
er mit den restlichen fünf vom Hauptverein zu unterhaltenen
Häusern und mit den sonstigen Bauwerken schon
genügend Belastungen zu tragen hatte. Nachdem die
Stadt Marktredwitz, der Landkreis Tirschenreuth und
die Brauerei Friedenfels beträchtliche finanzielle
Hilfe zugesagt hatten, wurde die Übernahme durch
den FGV in der Jahreshauptversammlung am 15. Mai 1966
endgültig beschlossen und die FGV-Ortsgruppe Marktredwitz
mit der Betreuung des Hauses beauftragt, was sie bis
heute in vorbildlicher Weise auch durchführt.
Kurz nach der notariellen Überschreibung
der Immobilie begann der FGV mit Umbaumaßnahmen.
Dabei wurde die schadhafte Holzveranda abgebrochen und
durch einen massiven Anbau ersetzt.. Auch das Problem
der Abwasserbeseitigung konnte gelöst und eine
Optimierung der Wasserversorgung herbeiführt werden.
Zum 50-jährigen Bestehen des Marktredwitzer Hauses
erhielt der hauseigene Parkplatz eine Teerdecke, ein
beträchtlicher finanzieller Aufwand.
Das ruhig gelegene Marktredwitzer
Haus bietet zwei Gasträume und 14 moderne Übernachtungszimmer
mit 26 Betten. Das Haus ist auf mehreren Wanderwegen
zu erreichen und man kann auch bequem mit dem Auto bis
an das Gebäude heranfahren. Es eignet sich sehr
gut als Standquartier für Tagestouren durch den
Steinwald und das Fichtelgebirge. Für Ski-Langläufer
besteht sehr gute Anbindung an die Loipen.
Dietmar Herrmann
Marktredwitzer Haus im Jahre 1929
Generalsanierung des Marktredwitzer
Hauses
Im Jahr 2004 hat der Hauptausschuss
des Fichtelgebirgsvereins beschlossen, das Marktredwitzer
Haus zu sanieren, damit es attraktiver wird und mehr
Besucher nach einer Wanderung durch den Steinwald anlockt.
Auch von Übernachtungsgästen soll das ruhig
gelegene Haus am Nordhang des Steinwaldes öfters
gebucht werden, war der Wunsch des Fichtelgebirgsvereins.
Den Anstoß zur Sanierung des Hauses hatte letztendlich
Walter Bach gegeben, geschäftsführender Gesellschafter
der Scherdel-Gruppe, der seinen „Hausarchitekten“ Diplom
Ingenieur Heinz Schaller für die Planungsarbeiten
verpflichten konnte. Voraussetzung für die
behördliche Genehmigung der Umbau- und Renovierungsmaßnahmen
war die Sanierung der Abwasserentsorgungsanlage, die
durch den Bau einer vollbiologischen Kleinkläranlage
erfolgte und dem Heimatverein fast 70.000 Euro kostete.
In weiteren Bauabschnitten wurden dann 2005/2006 nach
den Plänen von Architekt Schaller das Dach des
Altbaus saniert, auf der Westseite des Unterkunftshauses
eine Veranda angebaut mit herrlichem Ausblick auf die
Berge des Fichtelgebirges und die gesamte Fassade mit
Holz verkleidet. Eine wesentliche Verbesserung hat der
Innenraum des Anbaus erfahren. Das Gastzimmer, das einem
„Bahnhofs-Wartesaal“ glich, wurde umfassend renoviert,
erhielt einen gemütlichen Kachelofen und eine komplett
neue Einrichtung. Auch die gemütliche Veranda wurde
neu eingerichtet. Im Außenbereich des Hauses entstand
eine neue Terrasse, die sicher wegen der herrlichen
Lage und Aussicht viele Gäste anziehen wird. Während
der Baumaßnahmen lief der Wirtschaftsbetrieb voll
weiter und die Pächter des Hauses mussten schon
einige Unannehmlichkeiten hinnehmen.
Die gesamten Abwasser-, Umbau- und
Renovierungsarbeiten, die in den Jahren 2005/2006 durchgeführt
wurden, belasten den Fichtelgebirgsverein mit etwa 400.000
Euro. Zuschüsse von öffentlichen Stellen gibt
es seit einigen Jahren nicht mehr, sodass die meisten
Ausgaben beim Fichtelgebirgsverein verbleiben werden.
Eine Spendenaktion durch die FGV-Ortsgruppe Marktredwitz
hat bisher 20.000 Euro eingebracht. Herr Walter Bach
hat durch Kostenübernahme das Sanierungsprojekt
um 40.000 Euro entlastet. Kleinere Spendenbeträge
sind auch von der Sparkassenstiftung Tirschenreuth eingegangen.
Der Heimatverein hofft auch weiterhin auf die finanzielle
Unterstützung und hat das Konto 200 253 276 bei
der Sparkasse Fichtelgebirge (BLZ 780 550 50) noch nicht
geschlossen. Dietmar Herrmann
Wehmut und Neuanfang: FGV hat 2020 Marktredwitzer Haus verkauft
Der Fichtelgebirgsverein – Hauptverein e.V. - hat im Februar 2020 das Marktredwitzer Haus am Nordhang des Steinwaldes (südliches Fichtelgebirge), südlich der Stadt Waldershof im Ldkr. Tirschenreuth an Frau Martina von Waldenfels aus Röthenbach verkauft.
Stellvertretender Hauptvorsitzender Jörg Nürnberger erklärt dazu: „Natürlich sind wir etwas wehmütig, uns von diesem Unterkunftshaus trennen zu müssen, in dessen Nähe sich zahlreiche Wanderwege kreuzen. Gleichzeitig freuen wir uns aber auch, mit Frau von Waldenfels eine Käuferin gefunden zu haben, die das Marktredwitzer Haus im Sinne des FGV als Gaststätte weiterführen möchte. Die Familie von Waldenfels ist seit acht Jahrhunderten fest im Fichtelgebirge verwurzelt und wir sind deshalb überzeugt, die richtige Käuferin gefunden zu haben.“
Frau von Waldenfels bedankt sich für das Vertrauen des FGV und drückt ihre Hoffnung aus, sie werde eine engagierte Wirtsfamilie finden, die mit Lust und einem nachhaltigen Konzept das Marktredwitzer Haus zu neuem Leben erweckt.
Sie führt aus: „Beim Marktredwitzer Haus handelt sich um eine traditionelle Einrichtung, die für das Fichtelgebirge wichtig ist und mit der viele Menschen in der Region und auch in meiner Familie jahrzehntelange positive Erinnerungen verbinden. Anknüpfend an diese Tradition soll daher eine zukunftsfähige und innovative Gastronomie eingerichtet werden.“
Der FGV wird die Erlöse aus dem Verkauf für seine Vereinszwecke und damit u.a. auch für Verbesserungen an anderen Häusern benutzen.
Birgit Schelter
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