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Wallfahrtskirche Kappel

 

 

Vier Kilometer nordwestlich der Stadt Waldsassen und östlich der Kreisstraße TIR 15 Konnersreuth-Münchenreuth steht die Wallfahrtskirche zur Heiligen Dreifaltigkeit, die die Hauptsehenswürdigkeit des Stiftlandes ist. Bereits in der Hussitenzeit und im Landshuter Erbfolgekrieg wird die älteste Kapelle, dem Kloster Waldsassen zugehörig, zerstört, doch wird sie jeweils wieder aufgebaut. 1490 sind die "Kirchenvatern der capeln der heiligen Dreyfaltigkeit zu Münchenreuth" erwähnt, Wallfahrten dorthin im 16. Jahrhundert bezeugt.

Der originelle Rundbau gilt als Meisterwerk des deutschen Barocks und symbolisiert in architektonischer Vollendung die Dreieinigkeit Gottes. Die 1685-1689 von Georg Dientzenhofer erbaute Kirche beeindruckt durch den harmonischen Dreiklang ihrer Bauteile: Drei Rundchöre, drei Seitenkapellen, drei Altäre und drei große und kleine Zwiebeltürme versinnbildlichen die Dreieinigkeit. Selbst bei den drei Säulen in den drei Ecken des Grundrisses und bei den Fensteröffnungen ist der Gedanke der Trinität zum Ausdruck gebracht. Dazu thront die Kirche noch über drei Gebirgen: Fichtelgebirge, Oberpfälzer Wald, Böhmerwald.

Die Deckenbilder zeigen über dem Hochaltar Gottvater, der von den geistlichen und weltlichen Ständen verehrt wird, zur Linken Papst Pius XI. und verschiedene Orden. Das neue Auferstehungsbild stellt links das Alte, rechts das Neue Testament dar. Der Hochaltar ist nach Osten gewandt, ihm gegenüber am Westpfeiler schwingt sich die Orgel empor, geziert mit einer eleganten Marienfigur. Der zweite Hauptaltar mit dem Bild der hl. Familie, der dritte Hauptaltar mit dem Bild Mariä-Himmelfahrt und zwei Mönchen. Die Kanzel trägt die Reliefs der vier Evangelisten und ist mit reichen Ornamenten verziert. Im Umgang der kappl ein Ölgemälde, auf dem der Ursprung der Wallfahrt dargestellt ist. (Ausführlicher "Kirchenführer" in der Wallfahrtskirche erhältlich).

In den Jahren 2006/2007 wurden die Innenräume der Kappl umfassend saniert, über 840.000 Euro mussten dabei aufgebracht werden. Und auch der Name hat sich leicht verändert: früher Kappel, jetzt amtlich Kappl.

Wallfahrtskirche KappelStationsweg: 1698 lässt Abt Albert Hausner an dem waldbesäumten Weg von Waldsassen zur kappl 15 barocke Stationssäulen mit Bildmotiven des Rosenkranzes errichten.

kapplfeste: Alljährlich zur Zeit der Bitt-Tage Bittgänge von Waldsassen, Münchenreuth und Konnersreuth zur kappl, am Fest Christi Himmelfahrt kleines kapplfest), am Fest der Hl. Dreifaltigkeit das eigentliche kapplfest.

 

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