Der Kleine
Waldstein
Das
Waldsteinmassiv gehört geologisch betrachtet zum
nordostbayerischen Grundgebirge, das seine Prägung
während der variskischen Gebirgsbildung, die vor
rund 320 Millionen Jahren ihren Höhepunkt fand,
erfahren hat. Bei der Kollision der Urkontinente Laurasia
und Gondwana sind glutflüssige Gesteinsschmelzen
in der Tiefe aufgestiegen und zu Graniten erstarrt,
ohne dass sie die Oberfläche erreichten. Nun folgte
die Abtragung des Deckgebirges, die bis heute andauert.
Granit (von lat. granum = Korn) nimmt
die größte Fläche des Fichtelgebirges
ein, er ist das charakteristische Gestein der Region,
da er die höchsten Erhebungen aufbaut und die Grundlage
eines wichtigen Industriezweiges wurde.
Vielfältig verläuft über
Jahrmillionen die gesteins- und klimabedingte Granitverwitterung
(siehe Abb. 3), es entstehen Verwitterungsformen wie
bizarre Blockbildungen, Felsburgen, Blockmeere, Vergrusung.
Vielgestaltige Felsgebilde wurden geschaffen, die wir
heute auch im Waldsteingebiet vorfinden.
Der Waldsteingranit (Kerngranit)
ist von hellgrauer bis hellgelblicher Farbe und von
gleichmäßiger mittelkörniger Struktur.
Er ist deshalb ein begehrter Werkstein, der in großen
Steinbrüchen gewonnen wurde bzw. noch gebrochen
wird.
Vom Waldstein führt der Höhenweg
(weißes H auf rotem Grund) in nordöstlicher
Richtung nach Schwarzenbach a.d. Saale. Nach Überschreitung
der Kreisstraße Weißenstadt – Sparneck und
der Wegspinne beim Weidenbrunnen liegt die Felsburg
des Kleinen Waldsteins (829 m ü.NN). Die Felsformation
befindet sich am Nordhang des Bergkopfes (857 m ü.NN)
und ist ein geschütztes Naturdenkmal.
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