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Der Fürstenstein am Goldberg
Dietmar Herrmann

Lage

Der Fürstenstein (675 m ü.NN) ist eine Felsburg am Nordhang des Goldberges. Er besteht aus Gneisphyllit mit Einsprengung von schwarzem Tonschiefer und wurde wegen seiner geologischen Besonderheit als geschütztes Naturdenkmal ausgewiesen.  
Wie erreicht der Wanderer das sehenswerte Geotop? Der FGV-Hauptwanderweg Westweg führt von Brandholz-Beerfleck zu ihm hinauf. Oder man fährt auf den Goldberg bis zum Ende der öffentlichen Fahrstraße zum Hinteren Goldberg. Von dort sind es nur wenige Meter bergab zum Steinfelsen.

Der Felsengipfel hatte früher einen wesentlich größeren Umfang. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden hier Steine gebrochen für das Bergamtsgebäude, das 1856 von Wunsiedel nach Brandholz verlegt wurde. Heute misst er 30 m Breite, 30 m Länge und 15 m Höhe.

Seinen Namen hat der Felsen von dem Bergbaugebiet Fürstenzeche, in dessen Areal er liegt. In alten Bergwerksakten kann man auch den Namen „Förstelstein“ lesen.

Bergbau

Der Fürstenstein liegt im montanhistorisch bedeutsamen Gebiet des ehemaligen Brandholz-Goldkronacher Goldbergbaurevier. Die Gold-Antimon-Vererzung war die Grundlage für einen fast 600 Jahre dauernden Bergbau. Dieser wurde von den Burggrafen von Nürnberg und den nachfolgenden Markgrafen von Ansbach-Bayreuth (1365 – 1791), in preußischer Zeit (1791 – 1806), in bayerischer Zeit (1828 – 1865) und durch die Fichtelgold AG (1920 – 1925) betrieben.

Besucherbergwerk

Auf der anderen Bergseite, östlich der Stadt Goldkronach befindet sich das Besucherbergwerk „Schmutzlerstollen“, das für Besucher in den Sommermonaten an Sonntagen geöffnet ist. Es ist der einzige zugängliche Teil des ehemaligen Bergbaureviers. Der etwa 40 m lange Hauptstollen zeigt an seiner Firste den Quarzgang mit der Gold-Antimon-Vererzung.

Sagen

Beim Fürstenstein erschien öfters das Hulzfrala. Durch kluge Ratschläge revanchierte sie sich für empfangene Wohltaten. Die Bewohner ließen beim Ernten bewusst öfters etwas liegen – für das Hulzfrala. Oder blieb an den Obstbäumen etwas hängen hieß es, das dies für das Hulzfrala war. Und da gab es noch das Fürstensteinmännchen, das allerdings bösartiger gewesen sein soll. Beide Sagengestalten tauchen im Fichtelgebirge an verschiedenen Orten auf.

Literatur

Arnold/Lehrberger
Aurifodina Golderonacensis; Mineralientage München – Bergwerksportrait `90

Heimatmuseum Goldkronach e.V.
Gesammelte Schriften des Brandholzer Heimatforschers Michael Götz (2006), S. 223

Neidhardt, Julius
Wanderführer durch das Fichtelgebirge (1987), S. 211

Pascher, Gerald
Gold aus dem Fichtelgebirge; Lapis, Jg.10, Nr.10, S. 25

Schmidt, Albert
Die Goldgewinnung im Fichtelgebirge und die Hohenzollern; Der Erzbergbau Nr. 20 und 21/1908

Wurm, A.
Geologischer Führer durch das Fichtelgebirge und Frankenwald (1926), S.54 f.

15 Meter hoher Fürstensteinfelsen

 

Ausblick vom Fürstenstein zu den Diabasbergen bei Bad Berneck

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