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Wunsiedel
Metropole des Sechsämterlandes
und seine Ortsteile

Auszug aus dem
"Lexikon Fichtelgebirge"
Ackermann Verlag, 95028 Hof/Saale

Wunsiedel - Kreisstadt des Lkr. Wunsiedel i.F., im Tal der Röslau am Fuße des Kösseinemassivs; ehem. Hauptstadt des Sechsämterlandes, jetzt Verwaltungsmittelpunkt mit Behörden und Schulen; Stadt der Luisenburgfestspiele.

Höhenlage: 537 m ü.NN (Evang. Stadtkirche)

Gesamtfläche (mit OT Bernstein, Breitenbrunn, Furthammer, Göpfersgrün, Göringsreuth, Hauenreuth, Hildenbach, Hildenmühle, Holenbrunn, Johanneszeche, Juliushammer, Klause, Kösseinehaus, Krohenhammer, Luisenburg, Schneckenhammer, Schneckenmühle, Schönbrunn, Stemmasgrün, Stollenmühle, Valetsberg, Walkmühle, Wiesenmühle): 54,91 qkm

Einwohnerzahl: 10690

Auskunft: Stadtverwaltung, Marktplatz 6, 95632 Wunsiedel; Tel. 09232/6020, Fax 09232/602114; Internet: www.wunsiedel.de:; Verkehrsamt der Stadt Wunsiedel, Jean-Paul-Str. 5, 95632 Wunsiedel (Fichtelgebirgshalle), Tel. 09232/602160; Fichtelgebirgshalle Tel. 09232/602168; Luisenburgfestspiele Tel. 09232/602162

Verkehrsverbindungen: Von Norden Staatsstraße 2177 Hof-Wunsiedel, im Süden verläuft die B 303/E 48 (Fichtelgebirgsstraße); Anschluss über B 303/E 48 an die A 9 Nürnberg-Berlin, Ausfahrt Bad Berneck; Anschluss an die A 93 Regensburg-Hof bei Thölau; Bahnstationen im OT Holenbrunn oder in Marktredwitz; Busverbindungen in alle Richtungen (Hof, Bayreuth, Marktredwitz, Selb, Arzberg); Regionalflugplatz Hof oder Bayreuth.

Gastgewerbe: Hotels, Gaststätten mit und ohne Übernachtung, Cafes, Privatvermieter, Ferienwohnungen, Urlaub auf dem Bauernhof; Tagungsräume in der Fichtelgebirgshalle; Schülerheim, Jugendherberge, Campingplatz an der Luisenburg; Sechsämtertropfen-Probierstube.

Öffentl. und soziale Einrichtungen: Stadtverwaltung, Landratsamt, Amtsgericht, Amt für Landwirtschaft und Ernährung, AOK-Direktion, Bahnstation im OT Holenbrunn, Bayer. Bauernverband, Brandversicherungsamt, Diakonisches Werk, DAK-Geschäftsstelle, Evang.luth. Verwaltungsstelle, Finanzamt, Geldinstitute, Handwerkskammer (Beratungsstelle), Notariat, Polizeiinspektion, Post AG, Psychologische Beratungsstelle, Stadtwerke (Strom, Wasser, Gas), Straßenmeisterei, Vermessungsamt, Wertstoffhof; Allgemeinärzte, Kinderarzt, Augenärzte, Internisten, Chirurg; Zahnärzte, Tierarzt, Apotheken, BRK, Deutsch-Ordens-Klinik "St. Elisabeth" (Fachklinik für geriatrische Rehabilitation), Kindergärten, Kinderheim St. Josef, Jugendzentrum, Schülerwohnheim, Ambulante Kranken- und Pflegedienste, Betreutes Wohnen, Evang. luth. Pfarramt, Kath. Pfarramt.

Schulen: Jean-Paul-Schule (Grund- und Hauptschule), Staatl. Realschule, Staatl. Wirtschaftsschule, Luisenburg-Gymnasium, Staatl. Berufsschule, Staatl. Landwirtschaftsschule, Staatl. Fachschule für Steinbearbeitung, Europäisches Fortbildungszentrum Wunsiedel für das Steinmetz- und -bildhauerhandwerk, Städt. Sing- und Musikschule, Volkshochschule, Evang. und Kath. Bildungswerk.

Kulturelle Einrichtungen: Luisenburgfestspiele auf Deutschlands ältester Freilichtbühne; Veranstaltungen in der Fichtelgebirgshalle (Konzerte, Theater, Vorträge, Ausstellungen); Brunnenfest, Fichtelgebirgsmuseum mit Mineraliensammlung, Kulturfestival "Mitte Europas", Stadtbücherei mit Leseräumen in der Fichtelgebirgshalle.

Freizeit und Erholung: Luisenburg-Festspiele, Luisenburg-Felsenlabyrinth, Baden (Hallenbad, Freibad), Natursauna im Freibad, Sportveranstaltungen im Fichtelgebirgsstadion, Veranstaltungen in der Fichtelgebirgshalle, Besuch des Fichtelgebirgsmuseums, Stadtbücherei, Minigolf, Tennis (Freiplätze, Halle), Sportschützenanlage am Katharinenberg, Asphaltbahnen für Eisstockschießen, Bootsfahrten am Sport- und Eisweiher, Kegelbahnen, Abenteuerspielplatz, Langlaufloipe Luisenburg, Reiten, Skilift, Rodelbahn an der Luisenburg, Wandern (Landschaftslehrpfad, Naturlehrpfad; im Stadtgebiet verläuft der Höhenweg und Röslauweg).

Industrie und Gewerbe: Bauunternehmen, Brauereien, Druckereien, Farbenwerke, Frankenpost-Redaktion, Glas-, Kreide-, Porzellan-, Schuh-, Strumpf-, Textilfabrik, Isolatorenherstellung, Schleifmittelwerk, Natursteinverarbeitung, Handwerks-, Handels-, Dienstleistungs- und Gastgewerbe.

Sehenswert: Verschiedene Altstadt-Ensemble (Koppetentor mit Harmoniegasse; Sigmund-Wann-Straße mit ehem. Schirndinger Freihaus; Gabelmannsplatz mit Gabelmannsbrunnen und 100jähriger Linde; Jean-Paul-Platz mit Kirche "St. Veit", Jean-Paul-Brunnen, Geburtshaus Jean Pauls und Jean-Paul-Denkmal). - Rathaus, erbaut 1835/37, Fassade nach dem Entwurf des Obersten Baukunst-Ausschusses in München (Vorsitzender Friedrich v. Gärtner). Die 1838 von dem Maler Adolph Westphal geschaffene Ausmalung des Rathaussaales hat 1975 Kunstmaler H. Wiedl, Nürnberg freigelegt und restauriert. - Hospitalgebäude (jetzt Fichtelgebirgsmuseum): Zwischen 1450 und 1468 erbaut als "Laienbruderhaus" für 12 verarmte Bürger; seitdem nur wenig verändert; 1840 Ausbau des nördl. Traktes. Seit 1964 befindet sich das Fichtelgebirgsmuseum mit bedeutender Stein- und Mineraliensammlung darin. - Koppetentorturm: Erbaut 1468/70 im Zuge der Erweiterung der Stadtmauer. Der Turm hatte zuerst nur ein Notdach und wirkte dadurch "koppet", abgekoppt. - Altes Lyzeum: Erbaut um 1520 als Beinhaus und Bibliotheksgebäude, seit 1695 Lateinschulhaus; 1771 wurde das heutige Mansardendach mit dem Türmchen aufgesetzt. - Palais Lindenfels: Erbaut 1710 von Amtshauptmann B.v.Lindenfels als Amtshaus; später im Besitz der Hammerherren v. Müller zu Leupoldsdorf; 1861-1956 Staatl. Forstamt; jetzt Privatbesitz. - Staatliche Wirtschaftsschule: 1838 als Gewerbeschule nach eigenhändigen Plänen Friedrich v. Gärtners erbaut. Quadratischer Bau; die Innenräume gruppieren sich um einen mächtigen, quadratischen Zentralraum mit Treppenanlage. - Fichtelgebirgshalle: Mehrere Säle und Vortragsräume mit Bühne; 500 Sitzplätze; Foyer für Ausstellungen; Tiefgarage. Untergebracht ist das Verkehrsamt und die öffentl. Stadtbücherei. Vor dem Eingang Gedenkstein aus Granit und Marmor mit den Städtenamen Wunsiedel und Mende (Frankreich), der an die Städtepartnerschaft erinnert; Anfertigung durch die Fachschule für Steinbearbeitung, Entwurf Frank Stanzl; Aufstellung 1992). - 31 Brunnen alter und moderner Bauart; kunstvoller Blumenschmuck am Brunnenfest (alter Brauch Samstag/Sonntag vor Johanni). - Jean-Paul-Denkmal auf dem Jean-Paul-Platz: Auf einer Granitsäule Bronzebüste von Prof. Schwanthaler, München; eingeweiht 8.7.1845. - Luisenburg-Felsenlabyrinth mit europäischer Einmaligkeit.

Evang.-Luth.-Stadtpfarrkirche "St. Veit": Spätbarockes Langhaus als hohes Rechteck mit abgerundeten Ecken, mit Luisenburg-Granit verblendet; mächtiger Turm an der Westseite, Helm mit Laterne; Hauptportal im Turmuntergeschoß. Der gotische Chor stammt aus dem Jahr 1476, Schiff und Turm 1736-1739 im sog. Markgrafenstil neu aufgebaut, Turm 1770 fertiggestellt. 1903 brannte die Kirche durch Blitzschlag ab, Aufbau nach den ursprünglichen Ausführungen. - Evang.-Luth. Spitalkirche "St. Maria": Erbaut um 1460 von dem reichen Blechverzinner Sigmund Wann, dem Laienbruderhaus zugeordnet.. Ursprünglich gotisches Gewölbe und nur 3 Chorfenster; 1733 wurden 4 Fenster an der Südseite ausgebrochen und eine Flachdecke eingezogen; 1969/70 letzte Umgestaltung durch Kunstmaler H. Wiedl, Nürnberg. An der sö Fassade Flachrelief aus grünlichem Proterobas mit Darstellung des Stifters als Handelsmann (Bildhauer Günther Rossow, 1950/51) - Friedhofskirche "Zur Hl. Dreifaltigkeit"; 1628 Grundsteinlegung, erst 1

672 Einweihung, seitdem nicht mehr baulich verändert; im Langhaus gefelderte Flachdecke; Bildnisse der Superintenden und Dekane von Wunsiedel seit 1586. Im Friedhof alte Grabplatten verschiedener Jahrhunderte aus Wunsiedler Marmor. - Kath. Pfarrkirche "Zu den zwölf Aposteln", 1883/84 in frühgotischem Stil erbaut; im Innern mehrere wertvolle mittelalterliche Kunstwerke, darunter eine spätgotische Marienfigur. - Kirchenruine auf dem s der Stadt liegenden Katharinenberg, ältestes erhaltenes Bauwerk der Stadt.

Berühmte Einwohner: Jean Paul Friedrich Richter; Carl Ludwig Sand; Dr. Andreas Friesner, Pachelbel, Dr. Erhard Weigel, Eugen Johann Christoph Esper; Christian Heinrich Funck; Heinrich Holzschuher; Johann Christian Ziegler; Iwan v. Müller; Dr. Hans Bunte; Dr. Friedrich Zahn; Dr. Heinrich Hohenner; Christian Döbereiner; Dr. Wilhelm Wirth.

Zur Geschichte: 1163 als Sitz eines Ministerialen "Adelbertus de Wunsidil" erwähnt, gehört Wunsiedel zum nordgauischen Verwaltungsbezirk Eger (1135 Regio Egere), der nach dem Tode des Markgrafen Diepold III. 1146 als erledigtes Amtslehen an das Reich fiel und zum Reichsland Eger verselbständigt wurde. Rudolf v. Habsburg gibt bereits 1285 dem Burggrafen von Nürnberg die Burg Wunsiedel, die dieser kurz zuvor gekauft hatte, von Reichs wegen zu Lehen. Da zur gleichen Zeit auch die Burg Hohenberg a.d.Eger und 1292 Arzberg als erledigtes Reichslehen an den Burggrafen kommt, bahnt sich jene Entwicklung an, die zu einer beträchtlichen Einbuße des Egerlandes und zur Entstehung des markgräflichen Sechsämterlandes führt. Im Zeitpunkt der Verpfändung des Egerlandes an den Böhmenkönig Johann v. Luxemburg 1322 bildet Wunsiedel, Arzberg und Hohenberg inmitten Egerer Landes eine Enklave und fällt nicht mit unter die Pfandschaft. 1326 verleiht der Burggraf Friedrich IV. dem inzwischen im Schutz der Burg erwachsenen Markt Stadtrechte, die Kaiser Ludwig der Bayer 1328 bestätigt. Wunsiedel entwickelt sich nun zu einem Stützpunkt für die nächste Umgebung, Wunsiedler Stadtrecht erhält Weißenstadt (1348), Kirchenlamitz (1374), (Markt)Redwitz (1384), Arzberg (1408) und Selb (1426). Als Pfarrort ist Wunsiedel erstmals 1384 genannt, die Wallfahrtskirche auf dem Katharinenberg stand in hohem Ansehen. Als Mittelpunkt des Bergbaus erlangt Wunsiedel durch die Herstellung von Weißblech (verzinntes Blech) große wirtschaftliche Bedeutung, der reiche Handelsherr Sigmund Wann stiftet 1450 ein Spital und Bruderhaus für 12 verarmte Bürger (heutige Gebäude des Fichtelgebirgsmuseums). Neben den Bergwerksunternehmern siedeln sich Pfannenschmiede, Flaschenschmiede, Nagelschmiede, Löffelschmiede und Harnischmacher an.

Der gesamte Innenraum des Fichtelgebirges kommt in den Besitz der Hohenzollern sie bilden den einheitlichen Verwaltungsbezirk "das Land vorm Wald" (Böhmerwald), ab 1504 das Sechsämterland mit Amtmännern in Wunsiedel, Hohenberg, Weißenstadt, Kirchenlamitz, Selb und Thierstein; 1613 werden alle Ämter einem einzigen Amtshauptmann unterstellt, der seinen Sitz in Wunsiedel hat. Die Zugehörigkeit zur Markgrafschaft Ansbach-Bayreuth bewirkt eine frühe Einführung des evang. luth. Bekenntnisses; 1568 wird Wunsiedel Sitz einer Superintendentur.

Nach dem Abdanken des letzten Markgrafen Alexander stand die Markgrafschaft von 1792 bis 1806 unter preußischer Verwaltung, nach vierjähriger Besetzung durch Napoleons Truppen wird die Markgrafschaft 1810 dem Bayerischen Königreich einverleibt. 1834 vernichtet ein Großbrand zwei Drittel der Stadt, beim Wiederaufbau entsteht das klassizistische Stadtbild. 1862 wird aus den Bezirken Wunsiedel und Kirchenlamitz das Bezirksamt Wunsiedel gebildet; 1877 erhält die Stadt nach langjährigen Verhandlungen Anschluss an die Eisenbahnstrecke bei Holenbrunn.

Nach der Gebietsreform 1972 wird der gesamte Fichtelgebirgs-Innenraum zum Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge" bestimmt, damit wird das historische Sechsämterland wieder hergestellt; in Wunsiedel bleibt der Sitz der Landkreisverwaltung. Eingemeindungen nach Wunsiedel: 1.1.1975 Gemeinde Schönbrunn, 1.1.1978 Gemeinden Hildenbach, Holenbrunn, Bernstein. Partnerstädte sind die Stadt Mende in Südfrankreich und Schwarzenberg im Erzgebirge.

Schon frühzeitig bemühen sich die Wunsiedler um den Fremdenverkehr; ein "Verschönerungsverein" bepflanzt den kahlen Katharinenberg mit Bäumen und Sträuchern und verschönt das Ortsbild; durch den Eisenbahnanschluss kommen verstärkt "Sommerfrischler" nach Wunsiedel und zur Luisenburg, dessen Felsenlabyrinth 1790 erschlossen wurde. 1878 wird ein Heimatverein gegründet, der für das gesamte Fichtelgebirge durch Anlage von Wanderwegen den Tourismus fördert; 1888 erfolgt die Umbenennung in Fichtelgebirgsverein. Als 1890 das Losburg-Festspiel auf der Freilichtbühne der Luisenburg aufgeführt wird, wird die Sechsämtermetropole weit über Bayerns Grenzen hinaus bekannt.

Bernstein

OT der Stadt Wunsiedel, Lkr. Wunsiedel i.F., Pfarrdorf 6 km nö der Kreisstadt, an der Staatsstraße 2180 Röslau-Thiersheim, am Südfuß des Finkensteinwaldes. Gasthäuser, Übernachtungsmöglichkeit. Höhenlage: 615 m ü.NN.

Sehenswert: Evang.-Luth. Pfarrkirche St. Jakob, Kirchturm aus spätromanischer Zeit; im 15. Jhd. spätgotischer Neubau; Langhaus fast quadratisch, einfacher Spätrenaissance-Altar mit Christus und Jakobus etwa um 1700; Emporen mit Brüstungsmalerei, Orgel hinter dem Altar. - Alte Grabsteine aus Marmor. - In der Dorfmitte Granitbrunnen "Freibauern-Brunnen" von 1994.

Zur Geschichte: Die Siedlung Bernstein liegt an einer alten Fernhandelsstraße, die von Frankfurt/Main kommt, durch den fränkischen Raum führt und im Fichtelgebirge über Gefrees, Weißenstadt, Thiersheim und Schirnding in den böhmischen Raum weitergeht. 1221 wird der Urkundenzeuge "Albertus de Bernstein" bei der Vergabe des öden Dorfes Putzenreuth (bei Marktredwitz) durch das Kloster Waldassen genannt; seit 1389 erscheinen auch die Rorer "zum Pernstein", im Egerer Landsteuerbuch ist 1392 "Pernstein" genannt. 1414 befindet sich Bernstein unter den Orten des Burggrafen Johann von Nürnberg; 1455 werden die v. Sparneck als Oberlehensherren genannt, es ist ein befestigter Herrenhof vorhanden. 1455 und 1469 hat die Laienbruderschaft "Corporus Christi" aus Wunsiedel Hofbesitz. Im Landbuch der Sechsämter 1499 werden fünf Freibauern vom niederen Adel aufgeführt, die dem Landesherren gegenüber nicht abgabepflichtig sind; mit dem Halsgericht gehören sie zum Amt Wunsiedel im Sechsämterland. Mit der Errichtung der politischen Gemeinde Bernstein geht das Gut 1856 in bürgerliche Hände über, zur Gemeinde gehören die Orte Göpfersgrün, Schönlind, Sinatengrün und Stemmasgrün; 1978 Eingemeindung in die Stadt Wunsiedel.

Breitenbrunn

OT der Stadt Wunsiedel, Lkr. Wunsiedel i.F., Dorf 3 km s der Kreisstadt am Nordfuß der Luisenburg am Luxbach; Gasthaus/Pension, Privatvermieter, Ferienwohnungen; Tierheim. - Urk. wird Breitenbrunn erstmals in einer Rechnung des markgräflichen Amtes Wunsiedel 1421/22 genannt, wo die Bewohner Eier an den Amtmann zu Hohenberg abgeben müssen. 1499 bestehen in "Praitnbrunn" neun Höfe, mit dem Gericht gehören sie zu Schönbrunn, mit dem Halsgericht zu Wunsiedel. 1716 wird unter Protest der Wunsiedler Hammerherren eine Mühle gebaut, die über einen Schützweiher betrieben wird; in Betrieb bis 1960. 1818 kommt das Dorf zur pol Gemeinde Schönbrunn; 1827 errichtet der Wunsiedler Tuchmacher Johann Christoph Ziegler eine mechanische Schafwollspinnerei. - Südl. am Weg zur Skihütte "Caroline-Reiber-Brunnen"; nordwestl. auf dem Hammerbühl schlichte Gedenkstätte für vermisste Soldaten.

Furthammer

OT der Stadt Wunsiedel, Lkr. Wunsiedel i.F., n der Röslau an der Kreisstraße WUN 9 vor Einmündung in die B 303/E 48. Der s des Bachlaufs gelegene Ortsteil gehört zur Gem. Tröstau; Gasthaus, Bushaltestelle.

Furthammer lag an einer bedeutenden Altstraße, die von Kemnath kam, über den Wurmlohpass nach Fahrenbach und weiter über Schönbrunn nach Hof führte. 1499 wird Michael Karl genannt, der ein Hammerwerk besitzt, der Furthammer genannt wird. Westlich des Dorfes an der Röslau besteht um 1709 das Zinn- und Goldseifenwerk "Gelobtes Land" und 1730 "St. Bernhard", ö bereits im 16. Jhd. verschiedene Zinnseifen abgebaut; zur Verarbeitung des Erzes wird 1729 eine Zinnschmelzhütte errichtet.

Göpfersgrün

OT der Stadt Wunsiedel, Lkr. Wunsiedel i.F., Dorf 5 km ö der Kreisstadt an der Staatsstraße 2665 Richtung A 93/Thiersheim; Gasthaus, Rundweg "Zobelsteig"; beim alten Schulhaus Gedenkstein an die urk. Erstnennung 1135.

Zur Geschichte: Am Tag der Einweihung des Klosters Reichenbach am Regen am 15.6.1135 bestätigt und erneuert Markgraf Diepold III. von Vohburg seine bereits früher getätigte Schenkung, darunter "in regione Egere" auch "Gotefridesrewt", das heutige Göpfersgrün. Gottfried v. Wetterfeld war hier rodent tätig und gibt dieser Siedlung seinen Namen; 1182 wird das Dorf erstmals "Godfridsgrune"genannt, 1275 gibt der Abt des Klosters Reichenbach einem Herwicus Faber das Dorf zu Lehen, 1288 gehört Göpfersgrün zum Kloster Waldassen und kommt dann Mitte 15. Jhd. an die Burggrafen von Nürnberg, den späteren Bayreuther Markgrafen und gehört zum Amt Wunsiedel im Sechsämterland. 1818 kommt Göpfersgrün zur Gem. Bernstein. -

Östlich des Dorfes auf einem Kalkriff ehem. Befestigungsanlage, die vor 1432 eingegangen ist und von der keine Mauerrest mehr vorhanden sind. 2 km ö an der Straße nach Thiersheim in der Johanneszeche Abbau von Speckstein.

Göringsreuth

OT der Stadt Wunsiedel, Lkr. Wunsiedel i.F., Weiler 2 km w der Kreisstadt am Südrand des Zeitelmooses. - In einer Eierrechnung der markgräflichen Ämter Hohenberg-Wunsiedel von 1421/22 wird das Dorf erstmals urk. erwähnt; im Landbuch der Sechsämter 1499 "Geringsreutt" genannt, die drei Höfe gehören zum Gericht in Schönbrunn; 1818 der ehem. Gem. Hildenbach zugehörig.

Hauenreuth

OT der Stadt Wunsiedel, Lkr. Wunsiedel i.F., Dorf 5 km w der Kreisstadt und an der Straße zur A 93. - 1314 befindet sich das Dorf im Besitz des Tuto v. Hertenberg zu Schönbrunn, zwischen1336 und 1344 erscheint es als Besitz der Burggrafen von Nürnberg, 1403 werden die Brüder Heylose mit einem Hof belehnt; 1468 kommen die Rohrer von Höchstädt in den Besitz; 1644 wird das Hospital in Wunsiedel mit Hauenreuth belehnt, das noch zum Rittergut Oberhöchstädt gehört. Nach Auflösung der Lehensverhältnisse kommt Hauenreuth zur ehem. Gem. Holenbrunn. - 500 n am Waldrand Pusinelli-Gedenkstein und Grenzsteine der Güterverwaltung Göpfersgrün.

Hildenbach

OT der Stadt Wunsiedel, Lkr. Wunsiedel i.F., Dorf 4 km w der Kreisstadt, zwischen Hildenbühl und Zeitelmoos, s der Kreisstraße WUN 6 Wunsiedel-Vordorf; Gasthaus, Privatvermieter. - Urk. wird Hildenbach erstmals in einer Rechnung des markgräflichen Amtes Wunsiedel 1421/22 genannt, wo die Bewohner Eier an den Amtmann zu Hohenberg abgeben müssen. 1818 wird die pol Gem. Hildenbach mit Göringsreuth, Hildenmühle und Valetsberg gebildet; 1978 Eingemeindung nach Wunsiedel. Sehenswert: sauberes Ortsbild; Häuser mit Fachwerk.

Hildenmühle

OT der Kreisstadt Wunsiedel, Einzel 1 km w von Hildenbach am Hammerlbach. 1499 wird der "Hilltnmullner zum Hiltnpach" genannt; 1818 der Gem. Hildenbach zugehörig.

Holenbrunn

OT der Stadt Wunsiedel, Lkr. Wunsiedel i.F., 2 km ö der Kreisstadt an der Staatsstraße 2665 Richtung A 93/Thiersheim. Bahnhaltepunkt der Strecke Marktredwitz-Hof, Bushaltestelle; Geldinstitut, Gasthäuser.

Urk. wird Holenbrunn 1421/22 erstmals in einer Rechnung des markgräflichen Amtes Wunsiedel genannt, wo die Bewohner Eier an den Amtmann zu Hohenberg abgeben

müssen. Nach dem Landbuch der Sechsämter besteht das Dorf 1499 aus acht Höfen. Nach dem Bau der Eisenbahn (Hof)Oberkotzau-Holenbrunn-Wunsiedel 1877 und mit dem Anschluss 1878 nach Marktredwitz entwickelt sich um den Bahnhof ein Industriegebiet; 1887 siedelt sich eine Glasfabrik an, 1890 eröffnen Marmorkalkwerke ihre Betriebe, in das Jahr 1900 gehen die Anfänge der Steatit-Magnesia AG (jetzt Ceram Tec AG) zurück. Für die Arbeiter werden Wohnhäuser gebaut, was einen sprunghaften Anstieg der Bevölkerung mit sich bringt. Noch heute unterscheiden die Einwohner zwischen Dorf, Bahnhof und Siedlung. 1818 bildet Holenbrunn eine Gemeinde mit Hauenreuth, Juliushammer, Schneckenmühle, Wintersberg, Wintersreuth; Eingemeindung 1978 nach Wunsiedel. Um Holenbrunn fand früher Bergbau auf Eisenerz statt; südl. Abbau von Marmor.

Johanneszeche

OT der Stadt Wunsiedel, Lkr. Wunsiedel i.F., 6 km ö der Kreisstadt an der Staatsstraße 2665 Richtung A 93/Thiersheim; Siedlung, Werksanlagen und Abbaugebiet von Speckstein im Tagebau in der Grube "Johanneszeche".

Die älteste Nachricht vom Abbau des Specksteins (Steatit) stammt von 1542; Verarbeitung u.a. zu Schießkugeln. 1810 geht die Grube in den Besitz des bayer. Staates über, 1857 Verkauf an den Nürnberger Unternehmer Johann v. Schwarz, seitdem in Privatbesitz verschiedener Firmen, die das Specksteinvorkommen für keramische Zwecke wirtschaftlich nutzen.

Juliushammer

OT der Stadt Wunsiedel, Lkr. Wunsiedel i.F., Einzel 3 km ö der Kreisstadt im Tal der Röslau an der Straße Wintersreuth-Tiefenbach; Hotel, Tennisplätze. - 1499 besitzt Caspar Plechschmidt den "Hammer unter Wynnersreut"; 1529 nach dem Besitzer "Ochsenhammer" genannt; im letzten Viertel des 17. Jhd. geht der Hammer ein. Er war das größte Hammerwerk im Wunsiedler Bereich und versorgte die Wunsiedler Plattner mit Eisenblech. 1686 Umwandlung in eine Mahlmühle, die bis 1957 besteht.

Klause

OT der Stadt Wunsiedel, Lkr. Wunsiedel i.F., Einzel ö von Hildenbach und s der Kreisstraße WUN 6 Wunsiedel-Vordorf.

Kösseinehaus

Ganzjährig bewirtschaftetes Unterkunftshaus des Fichtelgebirgsvereins e.V. auf dem Gipfel der Großen Kösseine in 939 m ü.NN mit großartiger Aussicht. 120 Sitzplätze, 21 Betten, Montag Ruhetag. 13 Markierte Wanderwege führen zum Berggipfel, keine öffentliche Straße, im Sommer Bustransfer.

Krohenhammer

OT der Stadt Wunsiedel, Lkr. Wunsiedel i.F., 2 km sw der Kreisstadt im Tal der Röslau am Röslauweg. - 1472 besitzt Heinz Taubenmerckel den "oberen Hammer", 1597 Übergang an Hans Wunschel ("Wunschelmühle"); Schleif- und Polierhammer der Wunsiedler Harnischmacher; 1849 Errichtung einer "Spinnfabrik" durch Christopf Zieger; 1883 erbaut die Firma Schmidt & Ziegler eine Mineralmühle.

Luisenburg

OT der Stadt Wunsiedel, s von Wunsiedel 675 m hoch gelegen am NO-Hang des Kösseinemassivs. Großer Parkplatz, 3 Gasthäuser, Campingplatz; Zugang zur Freilichtbühne der Luisenburg-Festspiele und zum Luisenburg-Felsenlabyrinth. Idealer Ausgangsort für Wanderungen durch das Kösseinemassiv.

Schneckenhammer

OT der Stadt Wunsiedel, Lkr. Wunsiedel i.F., Einzel 1,8 km ö der Kreisstadt s an der Straße nach Wintersreuth im Tal der Röslau. - 1499 wird im Landbuch der Sechsämter "der Hammer ob Wynersreut" genannt; er beliefert die Wunsiedler Plattner mit Harnischblechen. Ab Mitte des 17. Jhd. Umwandlung in eine Mahlmühle, der Betrieb wird um 1980 eingestellt. Der ehem. Hammer liegt am Röslauweg bzw. Saar-Schlesien-Weg.

Schneckenmühle

OT der Stadt Wunsiedel, Lkr. Wunsiedel i.F., Einzel 3 km ö der Kreisstadt und ö von Holenbrunn am Bibersbach. Im Landbuch der Sechsämter 1499 "Schnackenmühl" genannt, manchmal auch nach dem Besitzer "Bodnermühle". Die Mühle besteht bis 1980, jetzt Sägewerk.

Schönbrunn

OT der Stadt Wunsiedel, Lkr. Wunsiedel i.F., 3 km w der Kreisstadt an der Kreisstraße WUN 9 Richtung Tröstau; zwischen dem Tal der Röslau und dem Hildenbühl. Auskunft: Stadtverwaltung Wunsiedel.

Verkehrsverbindungen: Anbindung an die B 303/E 48 (Fichtelgebirgsstraße) Tröstau-Marktredwitz.

Gastgewerbe: Gasthäuser, Privatvermieter, Ferienwohnungen.

Industrie und Gewerbe: Brauerei, Strickerei, Holzhandel, Baugeschäft, Spedition, Gastgewerbe.

Sehenswert: Evang. Pfarrkirche St. Petrus: Ursprung im 13. Jhd. als Burgkapelle; es sind noch romanische Bauteile vorhanden; Chor im Turmuntergeschoß; Sakristei neben dem Turm; Altarbild von 1761; Kanzel im Chorbogen mit Intarsien und guter Schnitzarbeit; Langhausdecke flach, bemalte Bretter in Fischgrätenanordnung. Bei einer neuerlichen Renovierung kamen im Tonnengewölbe des Chorraumes Wandbilder aus dem 15. Jhd. zum Vorschein: Darstellung der Evangelisten mit Engel (Matthäus), Stier (Lukas), Löwe (Markus) und Adler (Johannes). - Im Pfarrhof Gruftkapelle der Hammerherren v. Müller zu Leupoldsdorf mit Wappen und Jahreszahl 1786; im Innenraum Rokoko-Grabsteine. - Grabsteine und Grabplatten an der Friedhofsmauer. - Gemeindebrunnen ("Milchgruben") in der Dorfmitte: Rundes Wasserbecken, umgeben von Kühlkammern, durch die das Quellwasser geleitet wird; erbaut 1831. - Ehem. Burganlage "Bürg" genannt am NW-Rand des Dorfes, unmittelbar an der Straße nach Leupoldsdorf. Am oberen Rand des Steilabfalls zum Tal der Röslau quadratischer Kern mit abgerundeten Ecken (40 m Durchmesser), umgeben von Innengraben und Außenwall. Die baumbestandene Anlage ist geschütztes ND. - Westlich des Dorfes Flur Aacherwiese mit Kalksilikatvorkommen; gefunden wurden grüner Granat, Jaspis, Epidot, Prehnit, Diopsid, Wachsopal, Albit; es sind keine unmittelbaren Aufschlüsse mehr vorhanden.

Zur Geschichte: Schönbrunn lag an einer alten Fernstraße, die aus dem Vogtland über Hof kam und über den Wurmlohpass nach Kemnath führte. Aus dem Erbe des 1285 verstorben Künzel v. Hohenberg übernehmen die v. Hertenberg Burg und Siedlung; ein Zweig der neuen Besitzer aus dem Egerland nennt sich nun nach dem Ort. Die erste sichere Nachricht stammt vom 12.3.1300, als Tuto und Henricus von "Schonenprunne" genannt wird. Am 10.8.1304 verpfändet König Albrecht an Taut von Schönbrunn Einkünfte von (Markt)Redwitz; 1306 und 1308 wird Taut von Schönbrunn als Landrichter zu Eger erwähnt. Am 20.7.1314 schenkt er für den Fall seines Todes dem Kloster Waldassen die Burg Schönbrunn mit allen Zugehörigkeiten und Lehen, macht diese Schenkung später wieder rückgängig. Der letzte Besitzer der Burg war nach einer Urkunde von 1344 Heinrich v. Hertenberg, zu dieser Zeit war die Burg bereits zerstört worden und wurde nicht wieder aufgebaut.

1439 sind im Rahmen einer Selbstverwaltung ein Bürgermeister und Rat vorhanden, 1484 haben die Schönbrunner ein eigenes Siegel. Durch das Landbuch der Sechsämter von 1499 wird bekannt, dass Schönbrunn ein eigenes Niedergericht hat, das über kleinere Frevel urteilt; es wird im 16. Jhd. in das Wunsiedler Stadtgericht eingegliedert. Zum Gerichtsbezirk gehören die Dörfer Breitenbrunn, Brücklas, Göringsreuth, Grötschenreuth, Hildenbach, Kühlgrün, Leupoldsdorf, Tröstau, Vierst und Vordorf. 1818 wird die pol. Gemeinde Schönbrunn mit Breitenbrunn, Furthammer, Krohenhammer und Stollenmühle gebildet; 1.1.1975 erfolgt Eingemeindung nach Wunsiedel. 1913 erhält der Ort Anschluss an die Eisenbahn der Strecke Wunsiedel-Leupoldsdorf.

Schönlind

OT der Stadt Kreisstadt Wunsiedel, Lkr. Wunsiedel i.F., Dorf 3 km nö von Holenbrunn; mehrfache Auszeichnung im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden". Privatvermieter, Ferienwohnungen, Urlaub auf dem Bauernhof; durch das Dorf verläuft der Mittelweg.

Sehenswert: Großes Steinkreuz n des Dorfteichs; auf der Rückseite in einer Umrandung gekreuzte Beile. Die Sage berichtet, dass sich hier zwei Metzger gegenseitig erschlagen haben sollen. - Pechstein s am Dorfteich; Granitstein, um 1880 von einem Bauern zur Herstellung von Wagenschmiere zurechtgearbeitet und verwendet. - Die "Bürg" auf dem 700 m entfernt gelegenen Schloßberg; ehem. Turmhügelanlage.

Zur Geschichte: Vom Dorf Schönlind ist geschichtlich nur wenig bekannt, es lag an einer alten Fernstraße, die von Gefrees kam und zum Schirndinger Pass führte. Urk. wird es erstmals in einer Rechnung des markgräflichen Amtes Wunsiedel 1421/22 genannt, wo die Bewohner Eier an den Amtmann zu Hohenberg abgeben müssen; 1499 besteht es aus vier Höfen; 1677 wird ein Hirtenhaus genannt, das bis heute noch besteht; 1818 der ehem. Gem. Bernstein zugehörig.

Sinatengrün

OT der Stadt Wunsiedel, Lkr. Wunsiedel i.F., Dorf 4 km ö der Kreisstadt an der Straße Holenbrunn-Bernstein. - Privatvermieter, Ferienwohnungen, Urlaub auf dem Bauernhof.

Sehenwert: Bauernhäuser mit Fachwerkgiebel. - Bildstock aus Granit der ausgehenden Gotik mit vier spitzen Giebeln schließend, bekrönt mit einem Kreuz; am Fuß des Schaftes Pflugschar und Pflugmesser eingemeißelt und Jahreszahl 1515. - Im südlich gelegenem Bruch Abbau von Marmor (kristalliner Kalk), im Norden des Bruches Dolomitmarmor. In Kalköfen ab dem 18. Jhd. Herstellung von Düngekalk und Brandkalk.

Zur Geschichte: 1369 erheben Albrecht Nothaft auf Thierstein und das Kloster Waldsassen Ansprüche auf das Dorf; 1363 besitzen es die Rohrer von Höchstädt; 1404 zinsen vier Höfe mit einer Mühle zur Frühmesse in Weißenstadt, 1471 zinst ein Hof zur Kirche St. Veit in Wunsiedel; 1824 kommt Sinatengrün zur Gem. Bernstein. Im Dorf (Hof Rogler) befand sich eine mittelalterliche Turmhügelanlage. In der Umgebung wird ab dem Mittelalter Eisenerz abgebaut.

Stemmasgrün

OT der Stadt Wunsiedel, Lkr. Wunsiedel i.F., Weiler 7 km nö der Kreisstadt und ö Bernstein am Mittelweg. - 1394 verkauft Peter Nothaft, Ritter auf Thierstein, zwei Höfe samt "Halsgericht" und Wildbann an Hans Wann, Ratsbürger zu Wunsiedel; 1472 gehört der Zehent von Höfen zur Dreieinigkeitsmesse auf dem Altar St. Michael in der Wunsiedler Pfarrkirche; im 30jährigen Krieg kommt es zu Plünderungen. 1818 gehört Stemmasgrün zur ehem. Gem. Bernstein.

Stollenmühle

OT der Stadt Wunsiedel, Lkr. Wunsiedel i.F., 3,5 km sw der Kreisstadt an der Röslau und am Röslauweg. - 1495 werden Ulrich, Jorg und Hans Stoll genannt, in einem Bericht wird 1723 bei der Stollenmühle die Zinnseife "Edle Fischerey" bezeugt. Stollenmühle gehörte zur ehem. Gem. Schönbrunn.

Valetsberg

OT der Stadt Wunsiedel, Lkr. Wunsiedel i.F., Weiler 2 km n der Kreisstadt und w der Straße nach Bibersbach. - Urk. wird Valetsberg erstmals in einer Rechnung des markgräflichen Amtes Wunsiedel 1421/22 genannt, wo die Bewohner Eier an den Amtmann zu Hohenberg abgeben müssen; 1818 der ehem. Gem. Hildenbach zugehörig.

Walkmühle

OT der Stadt Wunsiedel, Lkr. Wunsiedel i.F., Einzel 1,5 km sw der Kreisstadt im Tal der Röslau. Das erste Gebäude wird 1692 von der Wunsiedler Tuchmacherzunft gebaut.

Wiesenmühle

Östlich an die Stadt Wunsiedel, Lkr. Wunsiedel i.F., angrenzender OT; jetzt Schleifmittelwerk DRONCO. - 1407 wird ein "Müller auf der Wiesen" und 1499 die "Wisenmul" genannt. 1827 kauft Tuchfabrikant Christoph Heinrich Müller die Wiesenmühle und richtet eine "Wollenzeug- und Tuchfabrik"; 1892 übernimmt sie die Firma Weber & Ott aus Forchheim und baut sie zu einem großen Unternehmen aus. Der Inhaber, Geheimer Kommerzienrat Heinrich Hornschuch, holt Arbeitskräfte aus dem Frankenwald und baut zwischen 1894 und 1897 Arbeiterwohnungen und Einfamilienhäuser für die Webmeister; es entsteht eine Diakoniestation und ein Kindergarten. - 1998 Aufstellung eines Gedenksteines mit Oberfrankenwappen durch das Wasserwirtschaftsamt nach Abschluss der Baumaßnahmen für den Hochwasserschutz (Überschwemmungsgebiet der Röslau).

Wintersberg

OT der Stadt Wunsiedel, Lkr. Wunsiedel i.F., Dorf 3,5 km ö der Kreisstadt. - Urk. wird Wintersberg erstmals in einer Rechnung des markgräflichen Amtes Wunsiedel 1421/22 genannt, wo die Bewohner Eier an den Amtmann zu Hohenberg abgeben müssen; 1818 der ehem. Gem. Holenbrunn zugehörig.

Wintersreuth

OT der Stadt Wunsiedel, Lkr. Wunsiedel i.F., Dorf 3 km ö der Kreisstadt im Tal der Röslau, am Röslauweg; Gasthaus. - Urk. wird Wintersreuth erstmals in einer Rechnung des markgräflichen Amtes Wunsiedel 1421/22 genannt, wo die Bewohner Eier an den Amtmann zu Hohenberg abgeben müssen. 1818 der ehem. Gem. Holenbrunn zugehörig.

Ziegelhütte

OT der Stadt Wunsiedel, Lkr. Wunsiedel i.F., Einzel ö von Hildenbach und s der Kreisstraße WUN 6 Wunsiedel-Vordorf.